Archiv

Projekt ProKind an der BBS Cochem

Wie ist das, wenn man ein Kind hat? Welche Veränderungen bringt ein Baby in den gewohnten Tagesablauf und wie reagiert die Umwelt auf jugendliche Eltern?

Das wollten 10 junge Frauen der Berufsbildenden Schule in Cochem in Erfahrung bringen.

Im Rahmen des Praktikums übernahmen die Jugendlichen für vier Tage Verantwortung für eine Säuglingspuppe, welche die Bedürfnisse eines echten Säuglings (z. B. nach Nahrung, Aufstoßen, Windelwechsel oder Körperkontakt) simuliert. Alle Teilnehmerinnen wurden mit einem Erkennungschip ausgestattet, der sicherstellte, dass die von der Puppe geforderten Pflegemaßnahmen auch tatsächlich von den jeweils betreuenden Schülerinnen durchgeführt wurden. Wie gut sich die Jugendlichen bei der Versorgung „ihres Babys“ dann tatsächlich anstellten, wurde von dem Computer in der Puppe registriert, so dass am Ende des Praktikums eine individuelle Auswertung stattfinden konnte. Dabei wurde nicht nur festgestellt, ob die „Eltern“ die Ursache für das jeweilige Schreien finden und beseitigen konnten, sondern auch rückgemeldet, wie der Umgang mit der Puppe war. Eine falsche Lagerung wurde ebenso registriert wie das Vergessen des Abstützens des Köpfchens beim Aufnehmen und Tragen. Natürlich wurde beim Programmieren der Säuglingspuppen auf die Simulation eines möglichst realitätsnahen Tagesablaufs geachtet, was für die Schülerinnen bedeutete, dass sie auch nachts von „ihrem Baby“ gefordert wurden. Aber auch die Tage gestalteten sich für die Jugendlichen anders als gewohnt, da alle geplanten Unternehmungen erst bezüglich „Babytauglichkeit“ hinterfragt werden mussten. Ungewohnt für die Schülerinnen war sicherlich auch, auf die Reaktionen ihrer Mitmenschen, reagieren zu müssen. Neben irritierten Blicken wurden sie mit Nachfragen konfrontiert und im Freundeskreis sorgte „das Baby“ natürlich ohnehin für Aufsehen und Erklärungsbedarf.

Obwohl das Elternpraktikum für die Jugendlichen eine ungewohnte Belastung darstellte, die auch als solche bei den täglichen Gesprächsrunden rückgemeldet wurde, hatten alle den Ehrgeiz, „ihr Baby“ bestmöglich zu versorgen, rund um die Uhr!
Das Resümee der Schülerinnen zum Ende des Elternpraktikums war so, dass sie anderen Jugendlichen die Teilnahme am Praktikum empfehlen, weil es eine „super Erfahrung“ sei und dass viel über den Umgang mit einem Säugling gelernt wurde. Weitere Rückmeldungen waren: „Es waren anstrengende, aber auch schöne Tage, man sollte es unbedingt mal ausprobiert haben, um einen realen Einblick ins Mutter – Sein zu bekommen.“

Ziel des Praktikums ist, dass die Jugendlichen realitätsnah erfahren können, was es bedeutet, für einen Säugling verantwortlich zu sein. Dadurch soll nicht der Kinderwunsch beeinträchtigt, sondern ein verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Sexualität im Hinblick auf die persönliche Lebensplanung gefördert werden.

Das Projekt wird gefördert durch die Kreisverwaltung Cochem.

Cookie Einstellungen

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Donum Vitae

Datenschutz

Wir verwenden Google Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz